Die Geschichte der Ragdoll:

Ihren Namen verdankt die in den USA gezüchtete Katze einer Stoffpuppe (=ragdoll). Hält ihr Besitzer sie im Arm, entspannt sie sich völlig und wird fast gliederlos. (Aber nicht immer, will die Katze nicht, kann sie auch ganz anders !)

Was die Entstehung der Ragdoll betrifft, so gehen die Meinungen oftmals sehr weit auseinander. Häufig bekommt man die verrücktesten Geschichten zu hören. Und immer wieder fällt dabei der Name "Ann Baker".

Als Ann Baker am 30. Januar 1997 im Alter von 79 Jahren in ihrem Heim in Riverside starb, nahm sie leider auch einen großen Teil der Wahrheit über die Entstehung der Ragdoll, zu der sie stets widersprüchliche Aussagen gemacht hatte, mit in ihr Grab.

Josephine war eine weiße angora-ähnliche Katze welche in Mrs. Pennels Garten lebte. Genau wie die meisten Katzen auf Mrs. Pennels Grundstück, war auch Josephine sehr scheu und vermied nach Möglichkeit jeglichen Kontakt zu den Menschen.

Als Josephine von einem Auto überfahren und überlebte, erholte sich nach und nach und legte ihre Scheu den Menschen gegenüber ab. Als sie wieder gesund war, und nach einem Abenteuer mit einem langhaarigen, schwarz-weißen Kater sich Nachwuchs ankündigte, begab Josephine sich wieder zur Veranda von Mrs. Pennels und gebar fünf oder sechs Kätzchen.

Es fiel auf, dass diese Jungtiere sich grundlegend von denen aus ihren vorherigen Würfen unterschieden. Anstatt halbwild zu sein, waren diese nun das genaue Gegenteil. Die Kätzchen waren lieb und verspielt, und von ausgeglichenem Wesen. Und wenn man sie hochhob, entspannten sie sich derart, dass sie einem wie Stoffpuppen im Arm hingen. Sie verlangten förmlich nach menschlicher Aufmerksamkeit.

Ann Bakers Interesse war geweckt. Sie nahm eines der Kitten zu sich. Ihr Entschluss stand fest: Sie wollte Katzen mit diesen ungewöhnlichen Eigenschaften züchten und daraus eine eigene Rasse mit dem Namen Ragdoll kreieren.

Bereits im Herbst 1969 allerdings, hatten Denny und Laura Dayton ihre ersten beiden Ragdolls von Ann Baker gekauft und legten damit den Grundstock für ihre Zucht. Zum Zeitpunkt des Kaufes hatten sie nach eigenen Angaben keine weiteren Vereinbarungen mit Ann Baker unterschrieben und so war es ihnen freigestellt, ihr eigenes Zuchtprogramm zu verfolgen.

Das aber wollte Ann Baker nicht akzeptieren. Sie sah sich um die Früchte ihrer Arbeit betrogen und setzte alle Hebel in Bewegung um dies zu verhindern. Schließlich musste sie aber einsehen, dass sie rechtlich nichts gegen die Daytons in der Hand hatte.

1971 gründete Ann Baker ihre eigene Organisation zur Registrierung der Ragdolls, "The International Ragdoll Cat Association" (IRCA). Sie legte strikte Bestimmungen und ihre eigenen Zuchtrichtlinien fest, denn sie war davon überzeugt, nur dadurch die reine Linie der Ragdolls bewahren zu können.

Hier war ein erster Scheidepunkt in der Ragdollzucht erreicht. Es hatten sich zwei Lager gebildet: Ann Baker mit ihren Anhängern in der IRCA, und Danny Dayton der am 1. Februar 1975 mit einer Handvoll weiterer Züchter die "Ragdoll Society" (im Juni 1978 umbenannt in RFC, heute RFCI = Ragdoll Fanciers Club International) gründete.

 

Charakter der Ragdoll

Anders als andere Katzen, machen sich die meisten Ragdolls beim Hochheben nicht steif, sondern sie lassen sich im Arm "ihres Menschen" wie eine Stoffpuppe hängen. Daher auch der Name Ragdoll: Rag = Stoff, Doll = Puppe.

Alle Katzen sind neugierig. Aber die Ragdoll ist weit mehr als das: Sie ist interessiert. Sie will immer genau wissen, was um sie herum vorgeht. Vielleicht ist dies mit ein Grund, weshalb sie wie Kletten an ihrem Menschen hängen und ihm immer auf Schritt und Tritt folgen.

Die Ragdoll ist nur sehr ungern allein. Lieber kommt sie überall hin mit. Und weil sie ihrem Dosenöffner sowieso immer hinterherläuft, ist es mit etwas Geduld gar nicht so schwer, sie an eine Leine zu gewöhnen.

Ihr genügt es auch nicht, etwas Neues nur zu beschnuppern. Sie muss es anfassen, begreifen.

Die Ragdoll ist sehr intelligent. Vieles lernt sie, indem sie aufmerksam beobachtet und zuschaut.

Auf fremde Geräusche, reagieren manche Ragdolls mit einem unheimlich klingenden, tiefen, grollenden Knurren. Dabei ziehen sie sich aber nicht etwa zurück, sondern gehen der Sache auf den Grund.

 

Rassemerkmale der Ragdoll

Die Ragdoll ist eine massive, große Katze mit mittlerem Knochenbau, muskulösem Körper und einer kräftig Erscheinung.

Die leuchtenden blauen Augen der Ragdoll ziehen beinahe jeden magisch in ihren Bann. Ihr halblanges, weiches Fell verfügt über eine besondere Beschaffenheit, sodass es weder verfilzt noch verknotet.

Bemerkenswert ist auch die Größe dieser Katze.

Die Ragdoll lässt sich bei ihrer Entwicklung viel Zeit. Braucht sie doch drei bis vier Jahre, bis sie ausgewachsen und voll ausgefärbt ist. Ein ausgewachsener, kastrierter Ragdoll-Kater ist dann aber auch wahrlich eine imposante Erscheinung: mit seinem durchschnittlichen 7-9 kg. Kätzinnen sind etwas kleiner und wiegen im Schnitt 2-3 Kilo weniger.

Anmerkung; es gibt sehr viele unterschiedliche Erzählungen über die Herkunft von Ragdolls.

 

Die Farben und Varietäten der Ragdoll:

Die Ragdoll ist eine Colourpointkatze, das bedeutet, dass sich die Farbpigmente vermehrt in den kälteren Körperteilen wie Maske (Gesicht), Ohren, Schwanz und Beinen konzentrieren. Diese werden von den Katzenliebhabern "points" genannt, daher der Name "Colourpoint" = Farbe in den Points.

Die Ragdoll kommt, wie alle Maskenkatzen vollkommen weiß zur Welt. Erst nachdem die Welpen geboren sind, färben sie sich im Laufe der ersten Lebenstage langsam ein. Richtige ausgefärbt ist eine Ragdoll jedoch erst im Alter von etwa vier Jahren. Die Augen der Ragdoll sind immer blau.

 

Varietäten

 
Colourpoint:

Die Colourpoint Ragdoll zeigt die klassischen Siamesenabzeichen, wie sie die Urmutter aller Colourpointkatzen, die Siamesin, als erste Katze überhaupt aufwies.

Ohren, Maske (=Gesicht), Beine und Schwanz sind in der jeweiligen
Pointfarbe gefärbt, der Körper ist deutlich heller.

Es gibt Ragdolls, die auch als junge Katzen am Körper schon viel Farbe zeigen und je älter sie werden, umso dunkler werden Colourpointkatzen - das gilt für alle fast ausnahmslos.

Dennoch sollte ein Kontrast zwischen den Points und dem Körper bestehen bleiben. Nasenspiegel und Fußballen variieren in den einzelnen Farbvarianten.

Bicolour:

Bei diesem Muster besitzt die an sich pointed Ragdoll auch Weiß.

Im Gesicht befindet sich eine weiße Flamme (wie ein umgekehrtes "V"), die sich bis zum Kinn erstreckt, d.h. das Kinn ist ebenfalls weiß. Brust und Bauch, sowie die Beine und Pfoten sind weiß. Der Rücken sowie die Flanken sind gefärbt. Der Farbton ist heller als im Gesicht und den Ohren, wo die Maske der Points (=Abzeichen) sehr deutlich zu sehen ist. Am Rücken können auch manchmal weiße Flecken sein. Der Schwanz ist ebenfalls gefärbt. Zehenballen sind immer rosa, die Nasenspiegel variieren je nach Farbe.

Mitted:

Dies ist ein sehr spezielles Muster bei der Ragdoll. Die Katze besitzt die typischen Abzeichen der Point-Katzen-Maske im Gesicht, Farbe an den Ohren, den Beinen und am Schwanz, am Nasenrücken ist jedoch einer weißer Streifen und das Kinn ist weiß. Der Rücken, sowie die Flanken sind gefärbt, wobei der Farbton heller ist als in den Abzeichen, die Pfoten sind jedoch weiß. Sieht man die Katze an der Unterseite genauer an, so sollte man einen breiten weißen Streifen sehen, der über Brust und Bauch läuft.

Leider ist der weiße Streifen am Nasenrücken nicht immer vorhanden, sodass man dieses Muster nur am weißen Kinn und den weißen Pfoten erkennt.

Die Zehenballen sind rosa, die Nasespiegel variieren je nach Farbe.

Lynx:

Die Lynx- (oder Tabby-) Points zeigen die typische Streifung zunächst in der Maske. Die Augenlider sind wie mit einem schwarzen Kajal betont. Die Augen selbst sind von einem hellen Rand umgeben und betonen sie noch zusätzlich. Der Nasenspiegel ist ziegelrot und dunkel umrahmt.

Aus jedem dunklen Pünktchen auf den Schnurrhaarkissen wächst ein Haar.

Der innere Ohrrand ist hell und dient dem Züchter schon bei ganz kleinen Babys als deutlicher Hinweis, dass es sich um einen Lynxpoint handelt.

Die Streifung setzt sich auf den Beinen fort und der Schwanz hat
deutliche Ringe.

Tortie:

Bei weiblichen Tieren können bei Verpaarungen zwischen Red, bzw. Cream und den traditionellen Seals und Blues Tortiepoints (auch Schildpattpoint oder Tortoisepoint genannt) entstehen.

Seal-Tortiepoints zeigen in den Points seal und rot, Blue-Tortiepoints zeigen in den Points blue und cream.

Torbie:

Lynxpoints mit Tortiepoints verpaart können die seltenen Torbie-points ergeben (auch Torbies sind fast ausschließlich weiblich).

Das Wort Torbie entstand durch die Verschmelzung der beiden Worte Tortie und Tabby und deutet darauf hin, daß neben der Vermischung der Farben Seal (oder Blue) mit Red (oder Cream) noch das Tabbymuster gezeigt wird.

   

 

Farben

seal:

Die Farbe ist ein sehr dunkles Braun, wie die Bitterschokolade

blau:

Die Farbe ist blaugrau

chocolate:

Die Farbe ist ein eher helles schokoladebraun

lilac / frost

Die Farbe ist ein sehr helles taubengrau

rot / flame

Die Farbe ist orangefarben

creme Die Farbe ist ein sehr blasses pastellfarbenes Creme